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transformation
Der Schmetterling in Kunst und Kultur.
Mit unserer Bewunderung für den Schmetterling sind wir nicht allein. Seit der Antike haben Schmetterlinge in vielen Mythen und alten Kulturen ihren Platz. Wir finden sie in unzähligen Kunstwerken, Legenden, Geschichten, Liedern und Gedichten - bis in die Neuzeit hinein. Im antiken Griechenland galten Schmetterlinge als Verkörperung der menschlichen Seele; das altgriechische Wort für Schmetterling lautete ψυχή, psuché oder psyche, auf Deutsch „Hauch, Atem, Seele“. In der griechischen Mythologie ist Psyche die Göttin der menschlichen Seele und von so großer Schönheit, dass sie selbst Aphrodite, die Göttin der Schönheit und Liebe, in den Schatten stellt. In vielen mythologischen Darstellungen erscheint die Seele mit Schmetterlingsflügeln: Vom Tode erlöst, kann sie sich von ihrer Hülle befreien und in die Höhe erheben.
Zwar symbolisiert der Schmetterling sowohl im Persien des Altertums, im alten Ägypten, in Japan als auch in der Tradition der Kelten vorrangig Schönheit und Liebe.
Mut, Leidenschaft und Transformation zeichnen den Werdegang von Reza Razavi aus.
"Wir staunen über die Schönheit eines Schmetterlinges, aber erkennen die Veränderungen so selten an, durch die er gehen musste, um so schön zu werden." Maya Angelou
Reza Razavi beschreibt in Die Magie der Transformation, wie tiefgreifender Wandel gelingen kann – ein Wandel, der nicht bei oberflächlichem Change stehenbleibt, sondern den Kern berührt: unser Denken, unsere Haltung und unsere Beziehung zur Welt. Transformation, so macht er deutlich, bedeutet nicht nur Anpassung, sondern ein echtes Neuwerden. Um dieses Verständnis zu öffnen, greift er auf historische Beispiele, Visionen und Metaphern zurück, vor allem auf das Bild der Metamorphose.
Das Imago-Prinzip beschreibt er anhand des Schmetterlings: Von der Raupe über die Verpuppung bis hin zur Verwandlung in ein neues Wesen ist Transformation ein Prozess in mehreren Schritten, der Zeit braucht, Räume der Unsicherheit einschließt und das Loslassen alter Muster erfordert. In diesem Bild liegt eine tiefe Wahrheit – wirklicher Wandel ist selten geradlinig, er verläuft über Schwellen, Brüche und Zwischenzustände, die nicht sofort Sinn ergeben, aber notwendig sind, damit Neues entstehen kann.
Razavi unterscheidet klar zwischen Change und Transformation. Change optimiert das Bestehende, oft messbar, top-down, mit Fokus auf Effizienz. Transformation dagegen verändert das Warum, nicht nur das Wie. Sie ist langsamer, tiefer und weniger kontrollierbar, aber auch nachhaltiger. Als Beispiel führt er die Renaissance an: den Sprung von mittelalterlichen Strukturen in eine neue Epoche, in der sich Selbstverständnisse, Institutionen und ganze Denkweisen veränderten. Diese historische Bewegung zeigt, wie kraftvoll neue Bilder, Narrative und kulturelle Praktiken sein können.
Wesentlich ist für Razavi, dass Transformation nie nur ein individueller Prozess ist. Er spricht von einer Imago-Bewegung – einer kollektiven Kraft, in der Menschen und Organisationen neue Formen des Miteinanders erkunden. Werte, innere Bilder und gemeinsame Visionen sind dabei die Orientierungspunkte. Transformation heißt nicht nur, Methoden zu kennen, sondern die eigene Haltung radikal zu überprüfen. Dieses innere Umdenken – Metanoia genannt – bedeutet eine Abkehr von reinem Kontroll- und Effizienzdenken hin zu Offenheit, Beziehung und Sinn.
Kultur spielt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle. Sie ist mehr als ein dekorativer Rahmen, sie ist das tragende Element jeder Transformation. Kultur besteht aus gelebten Praktiken, Bildern, Geschichten und Werten. Dort, wo Kultur sich wandelt, entstehen neue Spuren, die irgendwann zu festen Wegen werden.
Besonders inspirierend ist Razavis Gedanke, dass wir die Zukunft „erinnern“ müssen, um sie zu gestalten. Damit meint er, dass wir uns von inneren Zukunftsbildern leiten lassen sollten, die uns Orientierung und Kraft geben. Transformation braucht diese Bilder, weil sie Räume öffnen, die über das bloß Machbare hinausweisen.
Für Organisationen, Führungskräfte und gesellschaftlich Engagierte macht Razavi deutlich: Transformation lässt sich nicht durch Rezepte erzwingen. Sie erfordert Geduld, die Bereitschaft, Unsicherheit auszuhalten, und die Fähigkeit, Zwischenzustände zu akzeptieren. Wer nur auf kurzfristige Effizienz und Messbarkeit setzt, wird nachhaltigen Wandel kaum erreichen. Transformation folgt anderen Gesetzen – sie lebt aus Haltung, Resonanz und einer Kultur, die Neues zulässt.



