Hoffnung machen
- irina fedorova
- 28. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Besuch der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule bei Projektwoche
Während meines Besuchs an einer Schule mit dem Schwerpunkt Kulturelle Bildung hatte ich das Glück, eine Projektwoche mitzuerleben, in der die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer sechsmonatigen Projektarbeit präsentierten. Ich sah zwei Theateraufführungen.
Basierend auf dem Stück „Fear" von Falk Richter
Fear ist ein Stück des deutschen Dramatikers Falk Richter, es thematisiert die Zunahme von Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit in Europa, vor allem in Deutschland. Das Stück behandelt Themen wie Furcht, Hass und soziale Spaltung.
Es verdeutlicht, wie Angst gezielt zur Verbreitung von Rassismus, Homophobie und Fremdenhass genutzt wird. Dabei lässt Richter sich von tatsächlichen Ereignissen und Figuren inspirieren und verknüpft fiktive Elemente mit Videoaufnahmen und Interviews, wodurch das Stück eine dokumentarische Wirkung erhält. Richter verdeutlicht in Fear die zunehende Feindseligkeit in der Gesellschaft sowie die Manipulation der Ängste der Menschen durch politische Akteure und Medien um ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Das Werk stellt eine persönliche und politische Aussage gegen Extremismus dar und regt das Publikum dazu an, die Gründe für diese Ängste zu Überdenken.
2) Was ihr denkt -, Wer wir sind
Der Prozess unseres Stücks war ein Auf und Ab. Zu Beginn haben wir uns intensiv an der Geschichte eines Romans orientiert. Wir wollten die Geschichte einer Freundesgruppe erzählen, in der einer suizidgefährdet ist. Dazu haben wir verschiedene Szenen ausgearbeitet, die sich spezifisch auf das Buch bezogen oder sich daran orientiert haben. Mit der Zeit sind wir immer mehr auf die Charaktere eingegangen und haben uns gefragt, wie sie und deren Probleme mit uns im Zusammenhang stehen. Als Kurs haben wir immer mehr über uns und unsere Generation nachgedacht und wie wir wirklich sind, was uns beschäftigt usw. Nachdem Frau Haase uns dazu ermutigt hat, wirklich UNS auf der Bühne darzustellen haben wir uns dazu entschieden den Roman hinter uns zu lassen und eine neue Richtung einzuschlagen. Wir haben uns mit den Vorurteilen gegen unsere Generation, mit den Gefühlen und den Herausforderungen unserer Generation beschäftigt.
In beiden Arbeiten wurde das Thema der Angst junger Menschen vor der Zukunft behandelt. Dabei wurden das Gefühl der Einsamkeit, das Gefühl, „niemals genug zu sein“, Mobbing und Schikanen in den sozialen Medien, Depressionen und die damit verbundene Scham sowie Gefühle der Unsicherheit und Hilflosigkeit thematisiert.
Junge Menschen haben Angst vor dem Aufstieg der AfD und davor, dass in ihren Familien über die Vergangenheit geschwiegen wird. Sie haben das Gefühl, sich selbst zu Feinden zu machen, wenn sie sich mit ihren eigenen Ängsten auseinandersetzen.
Mir kam der Gedanke, dass sie vielleicht die erste Generation sind, die ihre Verletzlichkeit offen zeigt. Sie sind die Ersten, die offen, laut und mutig von der Bühne aus ihre Stimme erheben.







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